Claude Debussy

Claude Debussy

Claude Debussy

La Mér ist, möglicherweise die größte impressionistische symphonische Werk aller Zeit . Cox behauptete, daß es die beste Symphonie ist, die von einem Franzosen geschrieben wurde. La Mér ist großartig für seine Einheit in der Form, mit allen wichtigen strukturellen Elementen einer symphonische Arbeit (Melodie, Harmonie, Rhythus, usw ). Im La Mér, sind alle größten Einflüsse des Leben Debussys offenkundig. Wie einem Kind, dem Sohn eines Seemanns, er erstaunliche Geschichten von Expeditionen seines Vaters erklärt wurde .

Das Meer faszinierte Debussy seit seiner Kindheit. Als Junge wollte er Matrose werden. Zu dem Werk inspiriert wurde er aber auch von den Bildern des englischen Malers Turner und dem japanischen Grafiker Hokusai, dessen "Die Woge von Kanagawa" den Einband der Erstausgabe von "La Mér" zierte. Den größten Teil von "La Mér" komponierte Debussy 1904, während eines Urlaubes mit Emma Bardac. Uraufgeführt wurde das Werk im Oktober des Jahres 1905.

I.1.1.Das Leben

Debussy war ein Rebell, ein Individualist und Einzelgänger. Es gelang ihm, althergebrachte musikalische Formen zu durchbrechen und etwas gänzlich Neues zu schaffen. Ihn gilt auch als den wichtigsten Komponisten von Klaviermusik seit Frédéric Chopin.

Achille-Claude Debussy kam am 22. August 1862 in einem ärmlichen Vorort von Paris zur Welt. Sein Vater besaß ein Porzellan Geschäft, und arbeitete auch als ein reisender Verkäufer, Assistent in einem Druckerei und Angestellte. Seine Mutter war eine Näherin. Er war das älteste von fünf Kindern, wuchs jedoch, wie auch seine Geschwister, hauptsächlich bei einer Tante in Cannes auf. Mit neun Jahren erhielt er den ersten Klavierunterricht.

Das gute Leben lockt Einer Verkettung von Zufällen ist es zu verdanken, daß Debussy die Aufmerksamkeit einer reichen Gönnerin, Madame Mauté de Fleurville, erregte, der Schwiegermutter Verlaines, dessen Clair de lune er später vertonte. Sie überzeugte Debussys Vater, dem Sohn eine musikalische Ausbildung zu ermöglichen. Der Vater sah seinen Sohn eine brillante Virtuosenlaufbahn einschlagen und stimmte zu. 1872, mit zehn Jahren, kam Claude Debussy aufs Pariser Konservatorium.

Er studierte dort zwölf Jahre und gewann als Pianist viele Preise. Anfangs wollte Debussy einen virtuosen Pianist werden, aber nach 2 Durchfallen in den Klavierprüfungen im Jahr 1878 und 1879 gab er seine Idee einer Virtuosenkarriere auf. Mit 18 Jahren wechselte er vom Klavier- zum Kompositionsunterricht. Im Jahr 1880 besuchte die Komposition Klasse von Ermest Guiraid. Unter seiner Anleitung gewann Debussy das 2. Rompreis (1883) und 1. Rompreis im folgenden Jahr mit L'Enfant prodigue.

Zunehmend fand er Geschmack am guten Leben der feinen Gesellschaft. Den Sommer 1879 verbrachte er als Hauspianist auf dem Landsitz der Millionärin Madame Wilson-Pelouse. Im nächsten Sommer folgte ein ähnliches Engagement bei Nadeschda von Meck, Tschaikowskys ehemaliger Gönnerin. Das Arbeitsverhältnis kam zu einem plötzlichen Ende, als Debussy sich in eine ihrer Töchter verliebte.

Zurück in Paris, erregte sein außergewöhnliches Talent die Aufmerksamkeit von Blanche-Adelaide Vasnier. Es entwickelte sich eine enge Freundschaft zwischen der Sängerin und Debussy. Zeitweilig lebte Debussy sogar in dem Haus der Vasniers. Gerüchte über ein Verhältnis zwischen den beiden sollen jedoch unbegründet gewesen sein.

I.1.2.Verhaßtes Rom

1884 gewann er mit L'Enfant prodigue (Der verlorene Sohn) den begehrten Rompreis, einen Kompositionsaufenthalt in der Villa Medici in Rom. Doch Debussy konnte Rom nicht ausstehen. "Marmor, Flöhe und Langeweile", so faßte er seinen Aufenthalt zusammen, den er eher als Gefangenschaft denn als Bereicherung empfand. Schon nach zwei Jahren kehrte er nach Paris zurück. Mit seiner Geliebten, Gabrielle Dupont, bezog er ein kleines Zimmer im Künstlerviertel Montmartre.

Debussy war mittelgroß und stämmig. Seine Augenlider hingen müde herab. Seine mächtige Stirnwölbung verbarg er unter einem dichten Haarschopf. Er war kompliziert und empfindlich, anderen Menschen gegenüber oft schroff und unzugänglich. Bald begann er, den Musikgeschmack seiner Zeit abzulehnen und sich einer Gruppe von Künstlern anzuschließen - den Symbolisten und Impressionisten - die das literarische und musikalische Leben gegen Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend bestimmten.

I.1.3.Liebe und Heirat

Debussy führte das Leben eines Bohemien, aber sein Geschmack war erlesen. Er liebte vornehme Kleidung und gutes Essen, hatte kaum Geld und oft Schwierigkeiten, sich die Gläubiger vom Hals zu halten. Zehn Jahre lang lebte er mit Gabrielle Dupont zusammen, die für ihn sorgte und ihn von ihren kargen Einkünften als Wäscherin und Näherin unterstützte. 1899 verließ er sie, um Rosalie Texier zu heiraten. Gabrielle schoß sich daraufhin eine Kugel in den Kopf, überlebte aber.

Die Ehe mit Rosalie hatte zunächst einen stabilisierenden Einfluß auf Debussys hektisches Leben. Er begann, als Komponist Anerkennung zu finden. Seine Oper, Pelléas und Mélisande, wurde 1902 uraufgeführt. Die Reaktionen reichten von begeisterter Zustimmung bis zu beißender Kritik.

I.1.4.Familienleben

Auch in seinem Privatleben kündigten sich neue Turbulenzen an. Im Herbst 1903 verliebte er sich in die reiche und schöne Bankiers Gattin Emma Bardac. Im nächsten Sommer verließ er Rosalie, die daraufhin ebenfalls versuchte, sich umzubringen. Die meisten Freunde und Bekannten Debussys waren auf Seiten Rosalies. Sie warfen ihm vor, Emma nur wegen ihres Geldes heiraten zu wollen. Die Ablehnung steigerte sich, als Emma noch vor ihrer Scheidung von Bankier Bardac von Debussy ein Kind bekam. Emma Bardac und Debussy heirateten 1905.

Sollte Debussy tatsächlich davon ausgegangen sein, durch seine Frau zu Reichtum zu kommen, zerschlug sich die Hoffnung alsbald: Emma wurde von ihrem reichen Onkel enterbt. Inzwischen verdiente Debussy als Komponist und Pianist jedoch genug, um seine Familie ernähren zu können. Seine Konzertreisen führten ihn nach England, Belgien, Holland, Österreich, Ungarn, Italien und Rußland. Debussy konzentrierte sich darauf, Frau und Tochter ein richtiges Familienleben zu bieten. Seine Tochter inspirierte ihn auch zu einer Reihe von leichteren Klavierstücken, wie der Children's Corner Suite.

Die Konzertreisen kommen 1914, mit Beginn des 1. Weltkrieges, zu einem abrupten Ende. Während des Krieges bleibt Debussy in Paris. Doch geht es ihm gesundheitlich immer schlechter, und er klagt, nicht mehr komponieren zu können. Seine letzte Arbeit, die Violine Sonate, wurde im Mai 917 mit Debussy am Klavier aufgeführt. Es war sein Letztes Werk, die in der Öffentlichkeit aufgeführt wurde. Schon 1909 hatten die Ärzte bei ihm eine Krebserkrankung festgestellt, an der er am 25. März 1918, mit 55 Jahren, starb.

I.1.5. Seine letzte Tage

Debussy bricht mit dem Stil des 19. Jahrhunderts. Er wollte Stimmungen wecken, Eindrücke vermitteln, mit Noten malen. Ihn interessierte die Farbe, die Poesie der Musik. Sie inspirierte ihn zu völlig neuartigen Klangkombinationen und neuen Harmonien, die noch heute Musikliebhaber und Komponisten begeistern. Mit ihm beginnt die Musik des 20. Jahrhunderts.

1.2. Zeittafel